|

Klimaschutz als Wirtschaftsfaktor: Hilfreiche Initiativen für Unternehmen

Getting your Trinity Audio player ready...

Aus den jüngsten IPCC-Berichten geht hervor, dass der Anstieg der globalen Temperaturen bereits 1,2 °C beträgt und dass die bestehenden nationalen Beiträge der einzelnen Länder der Erde zum Klimaschutz nicht ausreichen werden um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Ein weiterer Anstieg der globalen Temperaturen auf 2,7 °C bis zum Ende des Jahrhunderts ist somit zu erwarten.

Um die Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad begrenzen zu können müssen große globale Anstrengungen unternommen werden, wobei den Unternehmen eine Schlüsselrolle zukommt. Sie müssen ihre Netzwerke und Ressourcen nutzen, um innovative Lösungen zu finden, die in glaubwürdige und wissenschaftlich fundierte Dekarbonisierungspläne münden und sich um Investoren zur Finanzierung von Klimamaßnahmen bemühen, damit ein grüner Aufschwung ermöglicht wird.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Initiativen, die Unternehmen beim Klimaschutz unterstützen oder beim Aufbau von Netzwerken helfen, um gemeinsam eine Emissionsreduktion erzielen zu können: Ein wichtiges Netzwerk bietet etwa das UN Global Compact, das über seine 69 lokalen Netzwerke Initiativen in den jeweiligen Ländern vorantreibt. Das übergeordnete Ziel ist dabei die Umsetzung der 17 Sustainable Development Goals der UNO, von denen eines auch den Klimaschutz thematisiert. Das lokale österreichische Netzwerk ist das Global Compact Network Austria, welches 170 teilnehmende Institutionen, darunter 150 Unternehmen umfasst. Ziel des Netzwerkes ist es, Veränderungsprozesse in Unternehmen in Gang zu setzen um Nachhaltigkeit strategisch in den Unternehmen zu verankern. Die nationale Koordinierungsstelle des Global Compact Network Austria ist respACT, eine Unternehmensplattform für nachhaltiges Wirtschaften, der über 400 österreichische Unternehmen angehören, darunter etwa 40 aus der Steiermark.

Steigende Bedeutung von Klima- und Nachhaltigkeitsdaten der Unternehmen
Durch die gesetzlichen Regelungen geben immer mehr Unternehmen Auskunft über ihre Klima- und Nachhaltigkeitsdaten, da diese Daten zunehmend Einfluss auf die Vergabe von Aufträgen und Fördergeldern nehmen. Für proaktiv agierende Unternehmen können Wettbewerbsvorteile entstehen und auch firmeninterne Effizienzpotentiale gehoben werden. Ein Online-Klimaportal der WKO unterstützt Firmen dabei, ihre Klimadaten zu erheben und eine Klimabilanz des Unternehmens zu erstellen. Außerdem kann ein individueller Klimaindikator berechnet werden, mit dem die Betriebe einschätzen können, wie viel Treibhausgasemissionen pro Jahr eingespart werden müssten um bis 2040 klimaneutral zu sein. Daneben bietet die WKO noch einen CO2-Schnellcheck an mit dem die Unternehmen feststellen können, mit welchen Maßnahmen sie wirksam CO2 verringern können. Der CO2-Schnellcheck basiert auf den Pariser Klimazielen, dem Green Deal der EU sowie dem Ziel der österreichischen Bundesregierung, bis 2040 klimaneutral zu sein. Bis 2030 sollen als Zwischenziel 55 % weniger Treibhausgase ausgestoßen werden.

Eine mögliche Klimaschutzmaßnahme kann der Austausch des Firmenfuhrparks sein: E-Mobilität statt Verbrenner © pixabay

Kooperation zwischen NGOs und Unternehmen
Gemeinsam mit heimischen Betrieben versuchen auch Umweltschutzorganisationen eine Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Der WWF z.B. arbeitet mit Unternehmen aus verschieden Wirtschaftszweigen daran, gemeinsam Aufgaben und Möglichkeiten zu definieren, um eine deutliche Senkung der CO2-Emissionen zu erreichen. Zu diesem Zweck gibt es Partnerschaften, in denen der WWF Unternehmen dabei unterstützt, Energie und Rohstoffe möglichst sparsam einzusetzen, den Treibhausgasausstoß zu reduzieren, auf erneuerbare Energie umzusteigen, klimafreundliche Technologien zu fördern und sich für politische und rechtliche Rahmenbedingungen einzusetzen, die es ermöglichen, das Klima wirksam zu schützen. Die WWF-Climate Group ist dabei ein Beispiel für die Zusammenarbeit des WWF mit den heimischen Betrieben in Sachen Klimaschutz. In diesem Unternehmensnetzwerk soll durch Bewusstseinsbildung für klimabewusstes Handeln in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gesorgt werden.

Ausblick
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist es unabdingbar, gemeinsam mit den Unternehmen Lösungen umzusetzen. Das Thema Klimaschutz wird nicht zuletzt auch durch neue gesetzliche Bestimmungen innerbetrieblich immer bedeutsamer werden. Immer mehr Firmen wollen aber auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und möchten von sich aus Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen. Das wird in Zukunft dazu führen, dass immer mehr Unternehmen sich Initiativen und Projekten anschließen werden, die sich dem Schutz des Klimas verschrieben haben. Auf diese Weise wird es hoffentlich doch noch gelingen, die Erderwärmung auf ein für den Menschen erträgliches Maß zu beschränken.

Weitere Informationen