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Der Klimawandel aus der Perspektive österreichischer Betriebe: Herausforderungen und Chancen

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Die Folgen des Klimawandel gelten heutzutage mitunter als größte Herausforderung unserer Zeit. Diese teils massiven Auswirkungen sind in unterschiedlichster Weise bereits weltweit spürbar und werden, laut führenden Wissenschaftlern, in weiterer Folge in ihrer Intensität weiter zunehmen.

Auch Österreich ist von diesen Entwicklungen des Klimawandels betroffen, wie man am Beispiel der Gletscherschmelze (was sich sehr gut an der Pasterze im Großglocknergebiet im Gebiet Salzburg/Kärnten oder am Dachsteingletscher im Gebiet Salzburg/Oberösterreich/Steiermark beobachten lässt), der zunehmenden extremen Wetterereignisse (Starkregen, Überschwemmungen und Murgänge) und steigenden Temperaturen sehen kann (die Zahl der Tropennächte ist in den letzten Jahrzehnten signifikant gestiegen).

Zahlreiche österreichische Wirtschaftsbereiche sind eng mit der Umwelt verbunden, die Landwirtschaft, der Tourismus oder die Energiewirtschaft etwa. Daher sind Unternehmen direkt von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, beispielsweise bei der Ressourcenbeschaffung, den logistischen Prozessen, oder im Bereich der Infrastruktur.

Auf der einen Seite stellt der Klimawandel für die Betriebe somit eine enorme Herausforderung dar, die nicht länger ignoriert werden kann und die dementsprechende, betriebliche Maßnahmen erfordern wird. Diese müssen eventuell ihre Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse neu denken und die veränderten Rahmenbedingungen einkalkulieren.

Gleichzeitig bietet der Klimawandel aber auch Chancen für Unternehmen. Die Energiewende, also die reduzierte Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Kreislaufwirtschaft, inklusive Ressourcennutzung und Abfallvermeidung sowie die Entwicklung neuer und klimafreundlicher Technologien versprechen großes Potential im Erschließen neuer Wachstumsmärkte. Unternehmen, denen es möglich ist, diese Herausforderungen und Chancen zu meistern, können sich einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen.

In diesem Blogartikel beleuchten wir die allgemeinen Auswirkungen des Klimawandels auf österreichische Betriebe. Wir zeigen auf, welche Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben und wie Unternehmen diese aktiv gestalten können.

© Pixabay

Welchen klimatischen Herausforderungen sehen sich österreichische Betriebe ausgesetzt?

Der Klimawandel kann direkte wie auch indirekte zusätzliche Mehrkosten für Betriebe bedeuten. Es können zB. Kosten anfallen um den jeweiligen Betrieb gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. In diese Kategorie werden Investitionen die den Schutz vor Hochwasser beispielsweise verbessern sollen, gezählt. Auch die verstärkte Kühlung von (Büro)gebäuden und generell mögliche Produktionsprozessumstellungen sind anzudenken.

Betriebe werden in weiterer Folge auch ein Budget für klimabedingte Schäden einkalkulieren müssen, zB. für Schäden an Gebäuden und Infrastruktur oder Produktionsunterbechungen aufgrund extremer Wetterereignisse.

Steigende Energiepreise und damit verbunden auch die zusätzlichen Kosten für die CO2-Bepreisung sind weitere Faktoren, die sich auf die betriebliche Wirtschaftslage signifikant auswirken können.

Weiters sehen sich Betriebe mit einer möglichen Verknappung von Ressourcen konfrontiert. Der daraus resultierende Mangel an Wasser, Getreide oder anderen Rohstoffen kann den Beschaffungspreis wesentlich beeinflussen und zu Lieferengpässen führen.

Das Konsumverhalten vieler Konsumenten wird nach und nach umweltbewusster, diese fordern zunehmend klimafreundlichere Produkte und Dienstleistungen. Die Nachfrage bestimmter Produkte ändert sich aus diesem Grund und Betriebe müssen dementsprechend darauf reagieren als auch Produktionsprozesse und Produkte anpassen.

Eine weitere Herausforderung für die Betriebe wird durch die Politik vorgegeben. Durch den Klimawandel bedingt werden veränderte Umweltgesetze und Verordnungen verabschiedet werden (Die CO2 Steuer, die es seit 2022 in Österreich gibt ist ein gutes Beispiel) Betriebe könnten also mit zusätzlichen Kosten und Auflagen konfrontiert werden.

Der Klimawandel als Chance für die österreichischen Betriebe?

Auch wenn der Klimawandel für einige Betriebe zu einem Verlust von Kunden und Märkten führen kann, so zeigt sich die vielfältige Palette an Möglichkeiten, die sich für eine Vielzahl österreichischer Betriebe auftut.

Die Auswirkungen des Klimawandels können, im Gegenteil als wahre Innovationstreiber wirken und somit den Firmen die Gelegenheit verschaffen, neue Geschäftsfelder und Märkte zu erschließen. Betriebe, die sich frühzeitig auf diese Chance einlassen und in weiterer Folge ihr Produktportfolio bzw. ihre Dienstleistungen klimafreundlicher aufstellen haben eine sehr gute Chance, sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber konkurrierenden Firmen zu verschaffen, ihre Marktposition zu behaupten oder etwaige Marktverluste auszugleichen.

Eine weitere Chance liegt in der durch den Klimawandel bedingte Steigerung der Ressourceneffizienz (zB. Kreislaufwirtschaft) die wiederum eine Senkung der Produktions-, Lager-, oder Logistikkosten bedeuten kann, also nicht nur zur Schonung der Umwelt beiträgt sondern Firmen profitieren darüber hinaus durch eine gesteigerte Kosteneffizienz.

Die proaktive Beschäftigung mit dem Klimawandel kann den Betrieben weiters helfen, das Markenbewusstsein bei Kunden, Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit in Allgemeinen nachhaltig positiv zu beeinflussen und somit ihr Image zu stärken. Ein verbessertes Image könnte auch zu einer gesteigerten Nachfrage führen.

Damit verbunden würde auch die Mitarbeitermotivation erheblich beeinflusst werden und diese motivierter und produktiver ihre Arbeit verrichten. Es zahlt sich aus dieser Perspektive also aus, sich als Betrieb für den Klimaschutz zu engagieren.

Immer mehr Firmen nutzen den Klimawandel als Chance ihre Geschäftsbereiche zu verbessern, Kosten zu senken und gestärkt aus den sich stetig verändernden Anforderungen hervorzugehen. Dabei analysieren sie Risiken und Chancen des Klimawandels auf die verschiedenen Geschäftsbereiche, entwickeln Strategien mit konkreten Maßnahmen und Zielen und setzen diese schließlich erfolgreich um und evaluieren die Umsetzung der Strategien in regelmäßigen Abständen um ggf. weitere notwendige Anpassungen vornehmen zu können.

 

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